Als ich noch nicht so lange abstinent war, habe ich mir immer viele Gedanken darüber gemacht, wie ich anderen Leuten erklären soll, dass ich nicht mehr trinke.
Folgende Szenarien spielten sich ab:
„Hey, schön dass du da bist. Darf ich dir ein Glas Sekt anbieten?“
„Nein, Danke, heute nicht.“
„Warum denn nicht?“
„Ich muss noch fahren.“
„Dann lass doch das Auto stehen! Wir geben dir ein Taxi aus.“
„Aber ich hab noch was vor.“
„Wo denn? Kannst du das nicht absagen?“
„Sorry, geht nicht. Ich nehme Medikamente und darf keinen Alkohol trinken.“
„Oh, das tut mir Leid. Was hast du denn?“
„Nein, Danke, das schmeckt mir nicht.“
„Dann lieber ein Bier? Oder ein Glas Wein?“
„Nein, Danke, ich vertrage keinen Alkohol.“
„Warum das denn plötzlich? Du hast doch früher so gern getrunken!“
Aber ich wollte einfach nicht überall zugeben, dass ich Alkoholikerin bin. Dann habe ich mit dieser Antwort gute Erfahrungen gemacht:
„Sehr nett, aber nein, Danke. Ich habe schon so viel Alkohol in meinem Leben getrunken, ich möchte das einfach nicht mehr.“
Das führt meistens nicht zu weiteren Nachfragen, da diese Aussage sehr oft auch auf diejenigen zutrifft, die das Getränk angeboten haben.
Heute sage ich gleich:
„Nein, Danke, ich bin trockene Alkoholikerin.“
Danach fragt garantiert keiner mehr.
—
Die Beiträge auf dieser Website sind keine wissenschaftlichen Abhandlungen. Ich schreibe hier über meine persönlichen Erfahrungen, äußere meine subjektive Meinung oder gebe Informationen wieder, die im Internet frei zugänglich sind. Keiner dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt oder Therapeuten ersetzen. Bitte nimm professionelle Hilfe in Anspruch, falls du ähnliche Erfahrungen gemacht hast oder glaubst, von einer der erwähnten Erkrankungen betroffen zu sein.
—
Ich freue mich auf eure Kommentare! Ihr braucht keine E-Mail-Adresse anzugeben und könnt hier anonym posten. Bitte haltet euch an die Nettiquette und bleibt freundlich und respektvoll.
Eine Antwort auf „Nein, Danke.“