Droge Sauerkraut.

Köstlich und gesund: frisch geernteter Weißkohl und daraus hergestelltes Sauerkraut. Bild von Pexels

Man kann von vielem abhängig werden, allem voran von Alkohol. Denn erstens greift Alkohol in das Belohnungssystem des Gehirns ein, und zweitens ist er überall verfügbar. Es ist also nichts leichter, als mit Alkohol in eine schwere Suchterkrankung zu geraten.

Auch Medikamente, insbesondere Benzodiazepine, können sehr schnell Abhängigkeit verursachen. Oder Ritalin, das eigentlich für Kinder mit ADHS gedacht ist, aber auch häufig von Studenten oder gestressten Investmentbankern eingesetzt wird, um besser zu funktionieren und mehr lernen oder arbeiten zu können. Partydrogen wie Ecstasy, Speed, LSD, Cannabis oder Kokain machen insbesondere psychisch abhängig. 

Sehr schnell und sehr stark kann man von harten Drogen wie Heroin, Crystal oder Crack abhängig werden.

Eine weit verbreitete Droge ist Nikotin, das sogar noch schneller abhängig macht als Heroin. Ein nikotinsüchtiger Raucher lässt sich selbst von entsetzlichen Bildern wie einer zerstörten Lunge oder einem Kehlkopftumor, die inzwischen auf den Packungen abgebildet werden müssen, nicht davon abhalten, sich weiter zu vergiften.

Weniger als Droge bekannt, dennoch mit stärkerem Suchtpotential als Kokain, ist Zucker. Wer hier schon eine Weile mitliest, weiß, dass ich zuckersüchtig bin und deshalb bis auf wenige Ausnahmen ganz auf Zucker verzichte.

Aber Sauerkraut? Ich persönlich habe noch niemand getroffen, der von Sauerkraut abhängig wurde. Dasselbe gilt für Salatgurken, Tomaten oder Frikadellen. Für Karotten, Rotkohl oder Linsensuppe. Selbst bei Apfelmus, das sogar ungesüßt natürlichen Zucker enthält, wird es schwierig. Das ist auch kein Wunder. Denn all das sind Nahrungsmittel, bei denen der Sättigungsreflex funktioniert. Sprich: Von all diesen Lebensmitteln haben wir irgendwann genug und können sie nicht mehr sehen. Man stelle sich nur vor, man müsste jeden Tag Linsensuppe essen und bekäme sonst nichts. Spätestens nach einer Woche würde man sich davor ekeln. 

Lebensmittel wie diese greifen nicht in das Belohnungssystem ein. Es sind Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index. Falls nicht bekannt, bitte googeln. Jedenfalls empfiehlt es sich, hauptsächlich solche Lebensmittel zu essen, Alkohol und Zucker sehr sparsam oder gar nicht zu sich zu nehmen und von Zigaretten am besten ganz die Finger zu lassen. Denn mit dem Rauchen wieder aufzuhören ist sehr viel schwieriger, als gar nicht erst damit anzufangen. 

Wenn man mal angefangen hat, statt Tiefkühlware frisches Gemüse in Bioqualität zu essen, will man bald nichts anderes mehr. Bild von Jerzy Górecki

Wonach man jedoch nach einiger Zeit der Abstinenz tatsächlich süchtig werden kann, ist eine gesunde Ernährung mit vielen frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln, möglichst in Bioqualität. Ich fühle mich damit einfach wohler, leichter, energiegeladener und besser gelaunt. Der Körper wird immer gesünder und signalisiert immer zuverlässiger, was er braucht und was er nicht haben will. Jedesmal, wenn ich längere Zeit von meinem gesunden Ernährungsstil abweiche und stattdessen viel Brot, Milchprodukte, Fleisch oder Fertigpizza und womöglich Süßigkeiten esse, fühle ich mich nach einer Weile schlapp und antriebslos, komme morgens nicht mehr aus dem Bett und meine Hosen passen nicht mehr. Davon bekomme ich noch schlechtere Laune. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass industriell hergestelltes Essen und zu viele tierische Produkte mich depressiv machen.

Dann hilft gar nichts mehr außer einem radikalen Fastfood- und Zuckerstopp und dann ab zum Wochenmarkt, um körbeweise frisches Obst und Gemüse zu kaufen. Und zu überlegen, ob das mit dem Sauerkraut nicht doch die gesündere Sucht ist.


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